Fakten, Aussagen, Erkenntnisse aus der REDILO-Tagung zu Bio-Plastics:
„Bio-Plastics“ ist in Englisch die richtige Bezeichnung. Auf Deutsch als „Bio-Kunststoff“ jedoch falsch übersetzt. „Biogene Kunststoffe“ oder „Agro-Kunststoffe“ oder „Kunststoffe aus nachwachsenden Rohstoffen“ oder Biologisch Abbaubare Werkstoffe (BAW) oder NAWAROS (Nachwachsende Rohstoffe) sind weitere sinngemässere Bezeichnung, die nicht den Anschein erwecken, dass diese Kunststoffe „Bio“ (gem. Knospe) sind.
Es existiert keine allgemeingültige Definition von Bio-Plastics. Nicht alle BAW sind aus NAWAROS. Wir verstehen unter Bio-Plastics Kunststoffe aus nachwachsenden Rohstoffen, die biologisch nach EN 13432 abbaubar sind.
Neben PLA gibt es weitere Bio-Plastics wie unzählige Kunststoffe aus PHA oder Mater-BI von Novamont. Die Branche steht in der Anfangsphase, d.h. es ist mit Produktivitätsfortschritten und Innovationen in den nächsten Jahren zu rechnen, sodass die Konkurrenzfähigkeit zu fossilen Kunststoffen weiter zunimmt.
PLA kann über bestehende Sortiertechnologie (NIR-Module) sortiert werden, ist aber im Strom der PET-Getränkeflaschen bereits ab Kleinstmengen ein Störstoff, der das Recycling stört.
Die „end-of-life„-Lösung für Bio-Plastics spielt aus ökologischer Sicht nicht eine dominante Rolle (wichtiger ist der Anbau). Aus ökonomischer Sicht kann Bio-Plastics je nach Anwendung und Verwertung zu einem Störstoff und somit kostspielig werden.
Ein Label für Bio-Plastics (analog Soja-Anbau oder Palmöl) wäre sinnvoll und würde der Branche zu mehr Akzeptanz verhelfen.
Kompostierungsprozesse sind sehr homogen, d.h. Aussage zur Kompostierbarkeit für Schweizer Markt kann heute (noch) nicht standardmässig beantwortet werden.
Wichtig sind klare Kriterien bezüglich Systemkonformität für Produkte aus Bio-Plastics. D.h. es soll klare Standards im Bereich Produktdesign und Kennzeichnung geben.
Auch die Verwerter (Kompost-Anlagen) müssen schweizweit einheitliche Kriterien angeben können, was kompostiert werden kann und was aus welchen Gründen nicht.
Alle reden von Verpackungen aus Bio-Plastics. Es existieren aber auch ganz andere Märkte wie Medizin oder Landwirtschaft, wo die spezifischen Produkteigenschaften der Bio-Plastics besonders zum Tragen kommen.
Runder Tisch VKS: REDILO nimmt an den Sitzungen "Runder Tisch VKS" teil und bringt sein Wissen im Bereich Kunststoffe und Systemkonformität ein. Gerne sind wir bereit, an den einzelnen Themen lösungsorientiert mitzuarbeiten. Getreu unserem REDILO-Motto: Plastics.Recycling.Solutions.
Systemkonformität - Produkte aus Bio-Plastics: Ziel der Systemkonformität ist sicherzustellen, dass neue Produkte auf dem Schweizer Markt vorgängig auf ihre Konformität überprüft und entsprechend gekennzeichnet werden. Patrik Geisselhardt führt im Namen des Vereins PET-Recycling Schweiz PRS seit Jahren einen solchen Prozess für Getränkeflaschen aus PET durch. Dieser Prozess kann als Beispiel im Bereich "biogene Kunststoffe" dienen.
Dienstleistung REDILO: Wir erarbeiten für diverse Anspruchsgruppen zeitgemässe Entsorgungskonzepte. Dabei sorgen wir für die passende Entsorgungslogistik und die entsprechenden Entsorger, welche eine fachgerechte und umweltgerechte Entsorgung gewährleisten.
Planen Sie die Einführung neuer Produkte mit Kunststoffen aus nachwachsenden Rohstoffen? Gerne begleiten wir den Prozess und stellen sicher, dass Ihr Produkt systemkonform ist und somit die gesamte Wertschöpfungskette problemlos durchläuft. Für mehr Informationen: Patrik Geisselhardt, geisselhardt(at)redilo.ch oder Tel. d. 041 712 37 77.